R A U M   F Ü R   B I L D U N G   &   K U L T U R

Frauenkultur im Zentrum


Lesungen


Streiflichter des Friedens

 

Am 18. November 2019 um 18.00 Uhr fand im Evangelischen Gemeindezentrum West in Friedberg eine Lesung ausgewählter Texte starker Frauen, wie Marion Dönhoff/Alice Schwarzer, Julie Otsuka und Bertha von Suttner statt.

Das Frauenzentrum lud ein, den Gedanken verschiedener Autorinnen für ein friedliches und weltoffenes Miteinander zu lauschen. In einer immer aufgeregteren Welt mit hasserfüllten Kommentaren in den (un)sozialen Medien wollten wir ein Gegengewicht setzten, Gemeinschaft und Zutrauen zu erleben und Ermutigung für ein couragiertes Eintreten für Demokratie und Offenheit mitzunehmen.

Vier Zentrumsfrauen hatten die Bücher, aus denen sie selbst vorlasen, ausgewählt und berichteten auch, warum ihnen gerade dieser Text wichtig gewesen ist. So kam ein bunter Blumenstrauß aus dem vorigen Jahrhundert zum Thema Frieden zustande, der durch Musik und Bilder ergänzt wurde. Für den Gaumen gab es noch Kekse in Form von Tauben.

 


Dreizehn Frauen und die Pizza in Nizza

Lesung mit Hanna Pfetzing am 10.11.2018


 

Ende der 60iger Jahre fasst eine Gruppe junger Studentinnen den nicht ganz ernst gemeinten Plan, nach ihrem Berufsleben gemeinsam zum Pizzaessen nach Nizza zu fahren. Als Großmütter begegnen sich die Freundinnen eher zufällig wieder und beschließen, die Idee von damals in die Tat umzusetzen. Ihre unterschiedlichen Biographien werden in der Erinnerung an die gemeinsame Anfangszeit miteinander verknüpft. Das verbindende Element sind dabei die gesellschaftspolitischen Ereignisse der späten 60iger und der frühen 70iger Jahre. Humorvoll und selbstironisch beschreibt eine fiktive Ich-Erzählerin, wie diese Zeitspanne das Leben der Freundinnen geprägt hat und ihr heutiges Verhältnis zu den Enkelkindern beeinflusst.

 



Lesung von Nasrin Siege

Wetterauer Zeitung vom 11. Juli 2017


Frauenschicksalen ein Gesicht gegeben

Lesung mit Susann Barczikowski am 30.11.2015 im Frauenzentrum in Friedberg 

Jede Lebensgeschichte ist persönlich. Auch Schickale von Migrantinnen sind nicht alle gleich, den  typischen Lebenslauf gibt es nicht. Im Buch „Anders als erwartet“ stellt Susan Barczikowski dreizehn Frauen vor, die aus unterschiedlichen Ländern in die Wetterau gekommen und dort heimisch geworden sind. Letzte Woche las die Autorin im Frauenzentrum Wetterau e. V. aus eben diesem Buch. Dies geschah anlässlich und im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums des Frauenzentrums, welches sich von Anbeginn an durch unterschiedlichste Betätigungen auch der internationalen Verständigung von Frauen widmete.


Einzelschicksalsberichte wechselten ab mit allgemeinen Fakten und Erklärungen. Geschildert wurden unterschiedlichste Erlebnisse des Vorher & Nachher der Einwanderung. Frau Barczikowski berichtet auch, wie sie die Frauen, über die das Buch berichtet, kennen gelernt und mit ihnen Vertrauen geknüpft hatte. Stets sei sie bei diesen zu Hause herzlich willkommen geheißen worden, oft auch im Kreise der (teils schon erwachsenen) Kinder. Überhaupt sei durchgehend zu spüren gewesen, dass den eingewanderten Frauen und Familien eine gute Zukunft für die Kinder im Vordergrund stand. Dies, so wurde deutlich, geschieht in der Regel unter großem Zurückstecken von eigenen Bedürfnissen (mitunter auch in massiver Abweichung vom ursprünglichen beruflichen und  gesellschaftlichen Status – z. B. als Ingenieurin, Lehrerin etc. im Ursprungsland - oder aber auch durch einen harten Weg der Emanzipation erst in der neuen Heimat).

 

Im Vortragsraum des Frauenzentrums waren die Stühle gefüllt, gespannt lauschten die Zuhörerinnen im Rund und stellten im Anschluss Fragen. Unter ihnen befanden sich z. B. Patricia Mayer, Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim, oder die Frauenzentrumsmitgründerin Muke Johannsen, um nur zwei zu nennen. Zwar ist das durch die FAB gGmbH (Frauen Arbeit Bildung) herausgegebene Buch keineswegs neu, jedoch kein bisschen angestaubt - vielmehr nach wie vor aktuell und wichtig, um spezielle den Blick auf Frauen in Migration (nicht ausschließlich unter dem Aspekt Flucht) zu bewahren. Erkenntnisse aus den abgedruckten Zwiegesprächen können eine gute Grundlage für interkulturelles Verstehen bilden. So wünschte man sich im Eindruck des Abends auch weitere Lesungen dieser Art. Zum Dank gab es noch einen Blumenstrauß für Susan Barczikowski. Fortgeführt werden, so viel steht fest, diverse Diskussionsforen, Gruppentreffen und Angebote des Frauenzentrums spezielle in diesem Themengebiet und insbesondere für Betroffene. Interessierte können sich gerne melden unter der Telefonnummer 06031/2511 oder per E-Mail: frauenzentrum.wetterau@t-online.de

 

Erfreulich, dass auch noch einige Exemplare des Buches die Besitzerin wechselte, denn die Einnahmen aller an diesem Abend verkauften Bücher spendete die Autorin unmittelbar für die Arbeit mit Migrantinnen in der Wetterau. Vorausgegangen und auch anschließend noch gut besucht war ein internationaler Basar mit allerlei orientalischen Originalprodukten, Tüchern und Kleinoden, die Shahida Sheikh mitgebracht oder vermittelt hatte. Ein „Hingucker“ und Gaumenschmaus war das umfangreiche, leckere Buffet, zu dem die Damen des „Frauentreffs“ selbst gemachte ausgefallene internationale Speisen vorbereitet hatten. Insgesamt, so der einhellige Tenor, war es eine gelungene, gute und wichtige Veranstaltung gewesen.


Lesung mit Monireh Baradaran am 18.11.2013

Wetterauer Zeitung vom 21.11.2013